So muss ein Saisonfinale aussehen. Das letzte Spiel der Saison 3:1 gewonnen (bei zusätzlich zwei verschossenen Elfmetern), gefeiert ohne Ende und die Party am Sonntag fortgesetzt beim Meistercorso durch Dortmund.
Ja, Dortmund ist an diesem Wochenende eine würdige Fußballhauptstadt gewesen. Nach einem Rückstand drehte Kloppos Team das letzte Bundesligaspiel der Saison und gewann fast schon zu niedrig gegen Absteiger Frankfurt. Aber der Sieg war nur der i-Tüpfelchen für die gute Stimmung, denn die Party war ja schon zuvor klar gemacht worden. Und so wartete alles auf die Übergabe der heißbegehrten Schale und eine Feier mit den Fans.
Ja, Dortmund ist an diesem Wochenende eine würdige Fußballhauptstadt gewesen. Nach einem Rückstand drehte Kloppos Team das letzte Bundesligaspiel der Saison und gewann fast schon zu niedrig gegen Absteiger Frankfurt. Aber der Sieg war nur der i-Tüpfelchen für die gute Stimmung, denn die Party war ja schon zuvor klar gemacht worden. Und so wartete alles auf die Übergabe der heißbegehrten Schale und eine Feier mit den Fans.
Die wurde allerdings nicht all zu lang, da sich ein paar Hundert Fans auf der Südtribüne nicht hatten benehmen können. Nach den Ausschreitungen in Frankfurt wurde von allen Seiten, Offiziellen wie Spielern, gebeten, nach dem Abpfiff bitte auf den Tribünen zu bleiben, nicht wie üblich, den Rasen zu stürmen, fürchtete man doch eine Eskalation der Situation, nicht ganz zu Unrecht, wenn man bedenkt, dass im Auswärtsblock Plakate mit der Aufschrift "Brothers in Crime" oder "Randalemeister 2011" zu lesen waren. Nachdem das Frankfurter Schicksal, auch durch die Ergebnisse auf den anderen Plätzen, aber doch deutlich besiegelt war, waren die mitgereisten Auswärtsfans ruhig, allein die mittleren Blöcke der Südtribüne bereiteten Sorge und das zu Recht. Mit dem Abpfiff drängten die ersten Fans nach vorne, kletterten über die Absperrungen, machten den Metallzaun stellenweise dem Erdboden gleich und konnten nach der Übergabe er Meistermedailllen und der Schale von den Sicherheitskräften nicht mehr aufgehalten werden. Zu stark war der Mob. Die Spieler mussten aus Sicherheitsgründen in den Kabinengang flüchten. Das war ärgerlich, wäre die Party im Stadion sonst doch noch länger gegangen. Um hier niemandem die erwünschte Aufmerksamkeit zu geben, der sie nur durch solche Aktionen erlangen möchte, sei an dieser Stelle auf Bilder des "gefluteten" Rasens verzichtet (Auch wenn, nachdem die Mannschaft das Spielfeld verlassen hatte, die Ecktore geöffnet worden waren). Aber so ein paar Idioten (um das mal in aller Deutlichkeit zu sagen) sind überhaupt nicht repräsentativ gewesen, wurden sie ja auch von den übrigen BVB-Fans ausgebuht.
An sich wurde nämlich friedlich im gesamten Stadtgebiet gefeiert. Samstagabend war die Innenstadt überlaufen, Brunnenwasser wurde gelb gefärbt, Fansgesänge schallten aus jeder Richtung und wer einen besonderen Überblick haben wollte, brauchte nur eine Riesenradfahrt riskieren und es boten sich wunderbar schwarz-gelbe Anblicke.
Nach der Partynach folgte der offizielle Partytag, der Tag der Meisterfeier, an dem sich die Mannschaft in einem eigens angefertigten Cabrio artigen Bus in einem großen Autocorso vom Borsigplatz in Richtung Westfalenhalle begab, um sich und die Schale dort zu präsentieren. Extra für diesen Tag war die B1 gesperrt worden und das war auch nötig gewesen. Nicht nur der Weg des Meisterfahrzeugs, auch das gesamte Areal um die Westfalenhallen war überlaufen von Fans. Mehr als 400.000 Borussen feierten fröhlich und vor allem friedlich im gesamten Stadtgebiet. Diejenigen, die einen Platz in der ersten Reihe vor der Bühne ergattert hatten, berichteten, dass sie schon um acht Uhr morgens vor Ort gewesen seien. Wahnsinn! Langweilig musste ihnen beim Warten auf ihre Fußballieblinge auch nicht werden, gab es doch ein Bühnennprogramm, das ein bisschen wie das Wetter war. Wechselhaft, aber meistens gut.
Fresh Live Music heizten der wartenden Menge mit Coversongs ein, zwischendurch gab es BVB-Hits von Kasche oder Andy Schade, Rock von den HBlockx und eigentlich fiel nur Guildo Horn aus der Reihe, als er "Die kleine Biene Maja" singend in einem Bienenkostüm auf die Bühne hüpfte und schon in den Liederpausen unüberhörbar von den Fans durch ein "Auf Wiedersehen" zum Gehen aufgefordert werden sollte. Eine Entschädigung brachte aber die Hermes House Band mit, die richtig Stimmung machte ("Ihr seid besser, als der Guildo Horn"), sowie Kultcomedian Atze Schröder ("Hundertausende, die sich gegenseitig auf den Füßen stehen - Auf Schalke nennt man das Kader"), Matze Knop ("I wanna be like Jürgen Klopp") und Nena, deren Hit "Leuchtturm" (Ich geh mit dir wohin du willst, auch bis ans Ende dieser Welt") zum Südtribünen-Song geworden ist.
Danach hatte das Warten endlich ein Ende. Das Team kam (die letzten Meter war es auf Anraten der Polizei hin vom Bus abgestiegen und in Polizeibegleitung zur Bühne gebracht worden, um nicht noch mehr Fans auf die ohnehin volle B1 zu ziehen und vermutlich den Zeitplan nicht noch weiter zu strapazieren). Jeder Spieler wurde einzeln aufgerufen, die La Ola ging weiter um und es wurde einfach nur noch gefeiert. Bis zu einem Moment, den die Dede-Sprechchöre schon angekündigt hatten.
Nuri Sahin und Dede wurden verabschiedet. Doch während ersterer recht gefasst wirkte, gab es bei Dede kein Halten mehr. Tränenüberströmt fehlten dem Idol die Worte, viele Fans weinten gleich mit. "Ich weiß, dass ich das hier nie wieder haben werde," sagte der Brasilianer und so war er auch der letzte, der die Bühne verließ (von offizieller Seite versprach man ihm aber, dass er jeden kommenden Erfolg des BVB mitfeiern dürfe, sei er doch immer ein Dortmunder).
Ein Tränen reiches Wochenende war es also, zwei feierliche Tage, die heute mit dem Empfang der Mannschaft im Rathaus ihr Ende finden. Denn irgendwie muss das Team ja noch halbwegs fit am Dienstag zum Benefizspiel gegen eine Auswahl japanischer Spieler zugunsten der Katastrophenopfer in Japan auflaufen können.
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