Was wurde nach dem Rückrundenauftakt nicht alles geschrieben. Eine „Meistergala in Schwarz-Gelb“ hatte der SPIEGEL gesehen, die Süddeutsche gar „Die Unaufhaltbaren“ und die Zeitung mit den vier großen Buchstaben rechnete vor, dass die Dortmunder bereits im März die Schale sicher hätten. Unrecht hatte BVB-Coach Klopp also nicht, als er auf der Pressekonferenz sagte, dass das Leverkusen-Spiel „superpositiv“ dargestellt worden sei. Diese Art der Berichterstattung sei dann auch die besagte „Weichmacher-Woche“ gewesen, von der sich sein Team vor ausverkauftem Haus nicht beeindrucken lassen wolle. Der einzige Weg für die Borussen sei der über Arbeit und wenn ihm das keiner abnehme, sei es auch „scheißegal“. Und gearbeitet hat sein Team am Samstag. Schließlich erwartete man auch vom VfB Stuttgart Kampf und Laufbereitschaft. Das boten die Gäste streckenweise und verbuchten früh zwei ansehnliche Chancen durch Gentner und Schipplock (15./19.). Der BVB erspielte sich aber auch seine Tormöglichkeiten – und das nicht zu knapp. Nur fehlte es an Präzision, mal beim finalen Anspiel, mal beim Abschluss. Lewandowski rutschte der Ball über den Fuß (3.), Kuba legte ihn sich zu weit vor (29.), Sahin passte zu ungenau in den Strafraum (21.). Doch jubeln sollten die Dortmunder Anhänger auch noch: Hummel – Sahin – Großkreutz – Götze, letzterer erzielte kurz vor der Pause in ansehnlicher Weise die Führung.
Nach dem Seitenwechsel spielten die Borussen so weiter, Chance für Chance, doch ausbauen konnten sie die Führung nicht, kurz vor der Verzweiflung waren die Fans, als Lewandowski freistehend vor dem Tor selbiges nicht traf (57.). Danach kamen die Gäste wieder zu Tormöglichkeiten und das Phrasenschwein darf bemüht werden: „Wenn man ihn nicht macht, kriegt man ihn“, wenn auch kurz vor Schluss: Pogrebnyak zielte nach einem Konter direkt in den Winkel – Es stand 1:1, was sich auch trotz redlicher Bemühungen der Schwarz-Gelben nicht mehr ändern sollte. Dreimal so viele Torschüsse reichten dieses Mal also nicht, um das Westfalenstadion in ein Tollhaus zu verwandeln und Marcel Schmelzer dessen 23. Geburtstag zu versüßen.
Aber wirklich geändert hat sich die Ausgangssituation durch diesen kleinen Dämpfer doch nicht. Die Verfolger Mainz und Hannover verloren beide. Leverkusen schob sich durch seinen Sieg auf Rang zwei, der immer noch elf Punkte hinter den Dortmundern liegt. Auf die „Weichmacher-Woche“ muss also keine Panik- oder Trauerwoche folgen.
Anspruchsvoll geht es aber weiter für den BVB: Am nächsten Wochenende warten die Wolfsburger, bevor der blau-weiße Nachbarclub ins Westfalenstadion kommt.
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